Was sind essentielle Aminosäuren?

Was sind essentielle Aminosäuren?

Aminosäuren bilden den Grundbaustein von Proteinen. Jedes Protein (oder Eiweiß) besteht aus einer kleinen bis (sehr) großen Anzahl an Aminosäuren, die auf eine ganz bestimmte Art und Weise zusammengesetzt werden. Die Art, Anzahl, Reihenfolge und chemische Interaktion der Aminosäuren bestimmen schließlich, um welches Eiweißmolekül es sich handelt und welche Funktion es somit übernehmen kann.
Im menschlichen Körper gibt es 20 unterschiedliche Aminosäuren, die zur Bildung von Proteinen genutzt werden (sie werden deshalb auch als proteinogene (=proteinbildende) Aminosäuren bezeichnet).
Diese werden unterschieden in:

  • Nicht-essentielle oder entbehrliche Aminosäuren. Zwar ist der Mensch auch auf diese angewiesen, allerdings ist der Körper in der Lage sie aus anderen Aminosäuren umzuwandeln und damit selbst herzustellen.
  • Semi-essentielle Aminosäuren: Diese Aminosäuren kann der menschliche Körper zwar ebenfalls selbst bilden, allerdings ist die Produktionsrate begrenzt. In besonderen Situationen – beispielsweise in speziellen Entwicklungsstadien, bei Erkrankungen oder Verletzungen – geschieht dies nicht in ausreichendem Umfang, sodass der Körper hier auf eine externe Zufuhr über die Nahrung angewiesen ist.
  • Die letzte Gruppe bilden die essentiellen/unentbehrlichen Aminosäuren. Der Körper kann sie nicht selbst herstellen bzw. nicht aus anderen Aminosäuren umwandeln, sodass sie mit der Nahrung zugeführt werden müssen.

Fehlt eine Aminosäure für den Aufbau eines bestimmten Proteins, so kann der Vorgang nicht ausgeführt werden. Limitierend wirken also meistens die essentiellen Aminosäuren, da die anderen in der Regel vom Körper synthetisiert werden können.

Es ist somit wichtig, eine ausreichende Zufuhr von essentiellen Aminosäuren zu gewährleisten, um Aufbau- und Reparaturprozesse des Körpers bestmöglich zu unterstützen. Insbesondere für Sportler und Personen, die rein pflanzliche Eiweißquellen nutzen ist dies von praktischer Relevanz.

 

 Ein Beitrag von Nils Olson, Sportwissenschaftler M.Sc.

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