Eiweißverdauung – Wie wird Eiweiß verdaut und wie gelangt es in den Muskel?

Eiweißverdauung – Wie wird Eiweiß verdaut und wie gelangt es in den Muskel?

Nahrungsproteine bestehen meist aus langen Ketten von Aminosäuren. Um diese aufnehmen zu können, muss der Körper die Eiweiße in ihre Bestandteile zerlegen. Nach Aufnahme der Nahrung werden die Eiweiße zunächst durch die Magensäure denaturiert, d.h. sie verlieren ihre ursprüngliche chemische Struktur und können so von Eiweiß-zerkleinernden Enzymen, den sog. Proteasen bzw. Peptidasen zerkleinert werden.

Im Magen findet durch das Enzym Pepsin zunächst einmal eine grobe Zerkleinerung der Eiweiße statt, sodass schließlich verschieden lange Aminosäureketten (sog. Oligo- und Polypeptide) zum Dünndarm weitergeleitet werden.

Der Dünndarm ist der Hauptort der Proteinverdauung. Hier werden die Aminosäureketten durch weitere Enzyme, die aus der Bauchspeicheldrüse in den Dünndarm gelangen, einer weitere Aufspaltung unterzogen.

Abschließend liegen die ursprünglichen Eiweiße in kurzen Bruchstücken (Tri- und Dipeptiden) oder sogar als einzelne Aminosäuren vor. In dieser Form können sie von spezialisierten Transportern der Darmschleimhaut in die Blutbahn überführt werden.


Diese Peptide und Aminosäuren gelangen über die Pfortader zum einen zur Leber, die für die Produktion unterschiedlicher Proteine verantwortlich ist.
Zum anderen werden Aminosäuren über die Blutbahn zu den Muskeln geschleust, wo sie für die Muskelproteinsynthese (MPS) zur Verfügung stehen.
Nicht benötigte Aminosäuren gehen in den Aminosäurepool über und können so kurzfristig gespeichert werden und bei Bedarf für Aufbauprozesse herangezogen werden.

Die Geschwindigkeit der Aufnahme hat dabei einen großen Einfluss auf die MPS. Denn, je schneller Eiweiße resorbiert werden, desto höher fällt in der Regel auch die MPS aus. Allerdings bedeutet eine schnelle Aufnahme nicht gleichzeitig eine hohe MPS. Hier spielt nämlich noch die Art der verfügbaren Aminosäuren eine Rolle. Das Vorhandensein essentieller Aminosäuren ist hier ausschlaggebend.

Im Endeffekt bestimmt also die Geschwindigkeit der Aufnahme UND die Menge der verfügbaren essentiellen Aminosäuren das Ausmaß der MPS.

Die Zufuhr von EAAs vereint diese beiden Faktoren. Eine schnelle Aufnahme ist gewährleistet, da Aminosäuren nicht mehr zerlegt werden müssen, sondern im Dünndarm direkt in die Blutbahn übergehen können. Zum anderen stellt eine adäquate Dosierung sicher, dass genug EAAs auch tatsächlich zur Verfügung stehen.

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 Ein Beitrag von Nils Olson, Sportwissenschaftler M.Sc.


Literatur
Guimaraes-Ferreira, L., Cholewa, J. M., Naimo, M. A., Zhi, X. I. A., Magagnin, D., de Sá, R. B. D. P. & Zanchi, N. E. (2014). Synergistic effects of resistance training and protein intake: practical aspects.Nutrition, 30(10), 1097-1103.

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